es spielten:
Selena Bakalios als IPHIGENIE
Tarane Bazrafshan als ELEKTRA
Philipp Kraiczy als PYLADES
Kofi Wahlen als OREST
Der Mythos der Iphigenie erstreckt sich sagenumwoben, vielschichtig, teilweise auch widersprüchlich von der Zeit Euripides‘ (480-406 v.Chr.) bis heute. Es herrscht Unklarheit, was die Heimkehr der Iphigenie von Tauris nach ihrer Freilassung/Flucht/Gefangennahme angeht. Dennoch lassen sich Gemeinsamkeiten in den Schilderungen derHeimkehr finden. Als roter Faden erscheinen thematisch Heimatsuche und -losigkeit, das Fremdsein in der neuen, gleichzeitig alten Heimat einer Mörderfamilie, auch gegenüber den
Geschwistern und dem Liebhaber.
Angesichts der derzeitigen Flüchtlingspolitik liegt nichts näher, als das Motiv der Heimkehr auch auf die aktuelle gesellschaftspolitische Situation hin zu analysieren. Der Mensch wird als entmenscht, sich schlachtend gezeigt, wie Elektra, Pylades und Orest, die nicht einmal die eigene Schwester aufnehmen, sondern ausgrenzen, vergewaltigen oder verhökern. In aller Deutlichkeit zeigt sich, zu welchen Grausamkeiten der Mensch verroht genug ist und sei es „nur“ das sich rausredende Totschweigen der Politik. Nach fast 2500 Jahren muss nun endlich Schluss sein mit dem Gewaltzirkel.