Eine Produktion des Theater im Kino
Die Vorstellung ist ausverkauft! Vielleicht habt ihr an der Abendkasse Glück.
Ihr Menschen!
Ihr Ungeheuer!
Ihr Ungeheuer mit Namen Hans!
Mit diesem Namen, den ich nie vergessen kann.
Immer wenn ich durch die Lichtung kam und die Zweige sich öffneten,
wenn die Ruten mir das Wasser von den Armen schlugen,
die Blätter mir die Tropfen von den Haaren leckten,
traf ich auf einen, der Hans hieß.“
Ingeborg Bachmann – Undine geht
Wer ist dieses vielköpfige, sich ständig transformierende und nicht greifbare Prinzip des Weiblichen namens LULU?
Die Namen ändern sich von Mann* zu Mann*, der sie besitzen zu versucht – Nelli, Eva, Mignon… Kann, wer ständig eine andere ist, überhaupt eine Identität haben? Mit jedem abgeschlagenen Kopf wachsen der HYDRA mindestens zwei neue nach. Und wer LULU ist, wird immer unübersichtlicher. Zumindest für die, die ihre Identität festzunageln versuchen.
Was, wenn das Ungeheuer nicht im Undefinierten steckt, sondern in denen, die die Definitionsmacht über unsere Körper und Identitäten haben?
Die Produktion LULU-HYDRA setzt sich daran, sowohl die „Urgestalt des Weibes“ als auch der sie erfindenden Männer zu dekonstruieren. Der erste Teil des Lulu-Dramas „Erdgeist“ von Frank Wedekind wird in Dialog gesetzt mit Ingeborg Bachmanns Text „Undine geht“ und diversen Gedichten, die sich mit dem Topos Frauen aus dem Wasser aus verschiedenen Blickwinkeln beschäftigen.
Wir lassen die Körper der Rollen fragmentieren und zerfließen, bis am Ende niemand mehr weiß, wer hier der HANS und wer oder was eigentlich LULU ist – eine Person, mehrere Personen, die Kunst oder doch nur eine Idee?
Es spielen:
Elena Weisheim, Isabell Yekebaş, Lydia Steer, Louis Démoulin, Melena Elsner, Peter Hiemeyer
Konzept und Regie: Jasmin Schorr
Co-Regie: Melena Elsner
Technik: Jan Siegismund
Kostümbild: Nadja Veigel
Bühnenbild: Jasmin Schorr
Musik: Raphael Buenaventura
Karten (9/erm. 6 Euro) reservieren: karten@theater-im-kino.de
Hinweise auf sensible Inhalte und sensorische Reize
In der Inszenierung kommt Stroboskoplicht zum Einsatz. Das Stück thematisiert sexuelle Gewalt, ohne dass es zu deren expliziter Darstellung kommt.